Gengan zwoa vom Ehrntåg z’haus,
kennt si koans vo Rausch mehr aus,
er fållt um, schlåft bumfest ein,
ålls tat a dahoamtn sein.
Sie kånn eahm’s neunmål såg’n,
ei du liegst im Stråßngråbn,
vom aufstehn is koa Red’,
obs di einalegst oder net.
Jodler:
Rialei di ho, hola di jo,
holo da rialeidijo,
holo da rialeidijo.
rialei di ho, hola di jo,
holo da rialeidijo es hat ihn schon.
2.) Neulich beim groß’n Sturm,
is oani steigert wordn,
håt si da Wind variebn,
unter ihrn Grünerling.
Sie spånnt in Regnschirm auf,
ei då geht’s in råsch’n Lauf,
vom stehnbleibn is koa Red’,
obs di einalegst oder net.
Jodler:…
3.) A jungs Weib und a ålta Månn,
de pass’n går nit z’såmm’,
wånn sie frisch munter is,
und er gånz schlafrig is.
Dort in da Werkstått vorn,
håt si mit ållgseln (allerhand) z’tuan,
då schreit sie aus seinem Bett,
obs di einalegst oder net.
Jodler:…
Går freundli låcht, die Sunn ins Tål,
die Bleamal blüahn, dås kloani Bacherl rauscht,
då håt da Bua zum ersten mål,
gånz hoamli mit sein liabn Dirndle plauscht.
Und wia as zärtlich so beim Handerl nimmt,
dås schwårzi Köpferl auf in d'Höh tuats hebn,
då håts si ohne daß er 's gwußt wias kummt,
eahm 's erste Busserl gebn, eahm 's erste Busserl
gebn.
2.) Drauf sågt die Dirn, mei(n) liaba Bua,
willst håbn daß i auf ewig dei(n) soll g'hörn,
gib 's Wildern auf, i håb koa Ruah,
is frei a Sünd und kunnt dei(n) Unglück werdn.
A oanzigsmål mei Dirndle låß ma d' Freid,
dås letzte Gamsal mecht i åbaknålln,
åls Åbschiedsgruaß soll heit nu von da Schneid,
mei letzta Schuß verhålln, mei letzta Schuß
verhålln.
3.) So gehst den hålt, in Gottesnåm,
sågt traurig 's Dirndl wånns schon so muaß sei(n),
mir ziagts vor Weh dås Herzerl z'såm
und Tränen steign ihr in die Äugelein.
Åber na mei Dirndle sei koa furchtsåms Kind,
bin Morgen wieder z'ruck und bring dir fei(n),
die schönstn Ålmableamal wås i findt,
fürs liabe Schåtzerl mei, fürs liabe Schåtzerl mei(n).
4.) Es wårt und wårt, die guate Dirn,
is umasunst da Bua der kummt hålt nit,
liegt blås und still, tuat si nit rührn,
am Gamsberg drobn wo 's kloane Marterl steht.
In seiner Rechten hålt er fest und gspånnt,
dås Stutzerl dås jå sei(n) Verderbn is gwen (gwest)
und in da linken Hånd åns Herz gepreßt,
die Ålmableamal fest, die Ålmableamal fest.
1.) Gamserl schiaß’n is mei Freid,
im Wåld auf greana Heid’
Jodler:
holije duli ri holdijo di ri holdijo
wia lustig is es auf da Ålm.
holije duli ri holdijo di ri holdijo
wia lustig stehn wir Schützen z’såmm.
2.) I schiaß dås Gamserl von da Wånd,
fållt so schen her am Stånd
Jodler…
3.) I schiaß dås Gamserl nit für mi,
tråg’s in Prinz Johann hin
Jodler…
4.) Prinz Johann sågt geh schiaß nu oans,
meine Jaga treff’n koans
5.) Prinz Johann frågt wås Gamserl kost’,
i schick s’Geld glei auf da Post
Jodler…
6.) Warum håt den s’Dirndl d’Schützn gern,
weil’s so guat schiaßn tean
Jodler…
Handschriftliche Aufzeichnung von Oskar
Gössweiner, Spital/P.,Mitterweng 11
.
Fångt scho dås Fruahjåhr ån,
pfålzt scho da Auerhåhn,
ålles singt ålles schreit
bei dera schön’ Zeit.
2.) Und um a hålbe zwoa,
kimmt da Hias mit sein g’Schroa,
haut ma die Tür fåst z’såmm’,
steh auf in Gottsnåm.
3.) I steh voll Freuden auf,
es is jå e nu Zeit,
nu pfålzt jå nit da Håhn,
i ziag nur wås ån.
4.) Und wia i am Zaun dort steh,
tuat mir mein Fuaß so weh.
Fång nur glei wieder ån,
jå mein liaber Håhn.
5.) Drauf geht’s glei didl didl do,
i spring vom Zaun glei åb,
zuwi auf etla Triatt,
wohl auf a zwoanz’g Schriatt.
6.) Drauf geht’s wieder didl didl do,
und bei mir håt’s schon ’kråcht,
Bua sågt er håst den Håhn,
den Håhn håb i schon.
7.) Sein tuats a mächtiger,
a netter, a prächtiger,
und nit z’gring wås i woaß,
is a e guat für Pfroas.
Es gibt eine weitere Aufzeichnung von Tobi
Reiser in:
„Salzburger Musikblätter“ Folge 16b/März 1941)
Fångt scho dås Fruahjåhr ån!
1.) Fångt scho dås Fruahjåhr ån,
pfålzt scho da Auerhåhn,
ålles singt ålles schreit
bei dera schön’ Zeit.
2.) Der Håns moant jetzt woaß i scho
gehn ma nu auf den Håhn,
in Irgntåg in åller Fruah
da schleich ma eahm zua.
3.) Und um a hålba zwoa
kimmt da Håns mit sein Gschroa,
haut ma die Tür fåst zsåmm:
„Steh auf in Gott’s Nåm’!
4.) Da Håns moant es war nu Zeit
råst ma, mia håbn nu Weil,
nu pfålzt er nit da der Håhn,
geh rauch ma uns oans ån!^
5.) Da Håns moant: Hörst den Håhn?
Den Håhn såg i hör i schon,
tigl tigl tigl tigl tagl då,
so watschlt er ån.
6.) Jetzt geht’s wieder durch die Tax,
åber då hoaßt’s wix wax,
i spring auf’n Zaun recht schön,
dort låßt er mi stehn.
7.) Wia i am Zaun då steh
tuat mir mein Fuaß so weh:
Fång nur båld wieder ån,
jå mein liaber Håhn!
8.) Åber jetzt geht’s wieder tigl tagl då,
i spring vom Zaun gschwind å,
zuawi auf etla Schritt,
wohl auf a zwoanzg Tritt.
9.) Da Håns moant es war nu z’Nåcht,
åber då håt’s schon kråcht.
Bua sågt er: Håst den Håhn?
Den Håhn hån i schon.
10)Sein tuats a mächtiger,
a schöner, a prächtiger,
und die Zung, wia i woaß,
is a guat für d’Froas.
11)Da Håns sågt: Bua påck in Håhn,
schleich ma uns stad davon.
Die Åmsl, die Drossl singt,
jå dass in Wåld klingt.
Es hållt und knållt im Hochgebirg, wer wildert den
då drobn.
Es kråcht und måcht si föllig schiach, als tat a Wetta
tobn.
Ma siacht jå koan Schützn koa Wild weit und broat,
dort drobn auf da Hoad, då rührt es si stad,
da Håldabua is es ma merkts auf amål,
vom Peitschnknåll is da Håll.
Da Bua scho Fruah vom Låger springt,
treibt auf die Woad und hüat,
die Brust voll Lust er jauchzt und singt
und blåst sein Håldaliad.
Jå in Wetta und Sturm, findt ma in Håldabuam,
ehrlich treu und schlicht, måcht er seine Pflicht.
Und is er nu so årm, sei(n) Herz schlågt ållweil
wårm,
für sei(n) Ålpenlånd und für sein Stånd.
2.) Und håt er gråd a Dirndle gern so liabt er's wåhr
und treu.
Ma kånn eahm dånn oft redn hörn,vom Schåtzerl
ohne Scheu.
Er kånn Ihr nix biaden (bieten) wia sei(n) treues
Herz,
koa Fålschheit, koan Scherz, nur Ihr alloan
g'herts.
Sie is eahm sei(n) Ålles, sei(n) Liabst's auf da
Erd
und wås er verehrt, hålt er wert.
Und sie wird a koan åndern liabn
und war er nu so reich.
Sie woas wia hoaß er s' liabt vor ålln,
er stellt Ihr koani z'gleich.
Wås sie eahm håt gschworn, des hålts dem
Håldabuam,
is er nu so årm, sie liabt 'n treu und wårm.
Und in a påår Jåhr, då führt er s' zum Åltår,
betrogn is koane wordn vom Håldabuam.
.
) Und soll amål fürn Håldabuam das letze Stündlein
schlåg’n,
er will nit viel, nur dås sein Gråb im Wåld beim
Wåsserfåll.
Dort håt er sein gånzes Leben vabråcht,
bei Tåg und bei Nåcht, das Vieh treu bewåcht
dort will er sein‘ Gråbstått so mitt’n im Grün,
dås wår immer der Sinn (Wunsch) so von ihm.
An Ståb aufs Gråb, koa Inschrift drauf,
dås wår für eahm sein Kreuz,
er låd’t ja gråd so zum Gebet,
des håt sein eig’nen Reiz.
Und is er so verstorben, dånn kemman d’Hålda
z’såmm,
jå åll‘ von weit und breit, sie geb’n eahm s’letzte
G’leit.
Dånn singans eahnara vier, noch amål s’Håldaliad,
die Glock’n sans vom Turm fürn Håldabuam.